Adieu, Ludwig Beißel

Als ich Ludwig Beißel kennen lernte, hatte er einige Monate vorher einen schweren Verkehrsunfall. In der Folge bekam er einen Herzschrittmacher, der ihm das Leben wieder einfacher machen sollte. Wenn man von diesem Umstand nichts wusste, hätte man es nicht ahnen können.

Nachdem er seine Bundeswehr-Dienstzeit beendet hatte, zogen er und seine Familie nach Kinheim an die Mosel. Er fand eine Anstellung im Amt für Wehrgeophysik auf dem Mont Royal. Ich glaube heute noch, dass er eine Beziehung zu Petrus hatte: Wir hatten bei unseren Veranstaltungen so oft Glück mit dem Wetter.

Als Läufer hatte er keine Kontaktängste zur hiesigen Szene. Als Kröver kommt man um den Mitternachtslauf nicht umhin. Diese Veranstaltung hat Ludwig 1985 zu einem wesentlichen Teil mit erschaffen, weil er sein Know how und viele Kontakt eingebracht hat. Nach Abschluss meiner Ausbildung im Sommer 1988 wollte ich was im Sport aufbauen und ich stand vor der Entscheidung, ob ich zum Fußball oder zur Leichtathletik gehen wollte. Die Entscheidung fiel mir nach dem ersten Kontakt mit Ludwig gar nicht schwer.

Ludwig war ein Menschenfänger und lebte für die Leichtathletik. Ich hab ihm so viel zu verdanken. Als er merkte, dass ich Interesse an seiner Sache hatte, band er mich ziemlich schnell zuerst in die Vereinsarbeit, dann in den Kreis ein. Wir waren viele Wochenenden im Jahr unterwegs, auf Meisterschaften, Bahnsportfesten, Volksläufen und Sitzungen. Seine Laufgruppe führte er mit viel Sachverstand und Engagement. Viele Strecken an der Mittelmosel und der Eifel kannte wer wie seine Westentasche.

Er verreiste sehr gerne, gewann dazu öfter mal bei RTL Radio und als er mal wieder im Urlaub war, lieh er mir seinen Wagen. Damit fuhr ich dann zu einem Bewerbungsgespräch. Den Job habe ich heute noch…

Wir verlieren mit Ludwig Beißel eine große Persönlichkeit, die für den regionalen Sport viel erreicht hat, der viele Freunde im Sport hatte, viele Kontakte hergestellt hat und immer ein offenes Ohr hatte. Für mich war er ein väterlicher Freund und ein Vorbild.

Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Erika und den Kindern Sonja, Thorsten und Kathrin.

„Maach et jood!“

Ein Kommentar

  1. vielen Dank, Jörg, für den sehr schönen Nachruf auf meinen Vater. An vieles kann ich mich erinnern. Schön, dass du heute bei der Beisetzung dabei warst. Er hat sich sicherlich sehr über die große Anzahl der Sportler gefreut. Wir waren gerührt

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